Assoc. Prof. Süleyman Eserdağ, MDIntimästhetik und Sexualtherapie
Von der europäischen Fachgesellschaft (European Board) zertifizierter
Sexualtherapeut Autor des Buches “Ästhetische und Funktionale Intimchirurgie bei Frauen”
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Vulvodynie (Vestibulodynie)

Vulvodynie bedeutet "Schmerzen an der Vulva". Vulvodynie gehört zu einer der Krankheiten, die sehr schwierig zu diagnostizieren sind. Die Behandlung der Vulvodynie sollte Schritt für Schritt erfolgen. Sie ist nicht immer auf einen bestimmten Bereich beschränkt.
Vulvodynie (Vestibulodynie)

Vulvodynie, Vestibulodynie, vulväres Vestibulitis-Syndrom... Dies sind klinische Zustände, die sich scheinbar voneinander unterscheiden, aber in Wirklichkeit sehr ähnlich sind. Sie alle sind Bezeichnungen für Schmerzen im weiblichen Genitalbereich und damit verbundene sexuelle Probleme.

Die größte Schwierigkeit für Frauen, die mit Vulvodynie kämpfen, deren Ursachen und Behandlung immer noch unklar sind, könnte der Prozess sein, den sie durchlaufen, bis sie die Diagnose erhalten. Denn diese Erkrankung, die selbst von Gynäkologen oft übersehen wird, kann sich im Laufe der Jahre in viele verschiedene Probleme entwickeln.

Was ist Vulvodynie? Definition von Vulvodynie

Vulva ist die Bezeichnung für den äußeren Genitalbereich der Frau. Das Suffix '-dynia' wird in der Medizin verwendet und bedeutet "Schmerz". Vulvodynie bedeutet also "Schmerzen in der Vulva". Wenn wir die Definition weiter erweitern, ist Vulvodynie ein Wort, das "Schmerzen, Wundsein und/oder chronisches Brennen in der Vulva für mindestens 3 Monate ohne objektive klinische Befunde zur Erklärung der Symptome beschreibt.

Vulvaschmerzen können manchmal aufgrund von Infektionskrankheiten wie Candida (Pilzerkrankung) oder entzündlichen Erkrankungen wie Lichen sclerosus auftreten. Um Vulvaschmerzen als "Vulvodynie" bezeichnen zu können, darf es keine erkennbare infektiöse, entzündliche, anatomische oder neurologische Ursache geben.

Die 1983 erstmals erwähnte Vulvodynie ist im Laufe der Jahre unterschiedlich benannt und klassifiziert worden.

Was sind die Arten von Vulvodynie?

Vulvodynie kann sich sowohl auf die gesamte Vulva ausbreiten als auch auf eine bestimmte Körperregion beschränkt sein. Eine lokalisierte Vulvodynie kann manchmal an der Klitoris oder an einer Hälfte der Vulva auftreten (Hemivulvodynie),ist aber meist auf das Vestibulum beschränkt. Das Vestibulum ist der Vorhof der Vagina. Schmerzen im Vestibulum werden auch als "Vestibulodynie" bezeichnet.

Die auf das Vestibulum beschränkte Vulvodynie (Vestibulodynie) wurde erstmals von Friedrich im Jahr 1987 als "Vulväres Vestibulitis-Syndrom" (VVS) bezeichnet. Allerdings wurde im Laufe der Zeit erkannt, dass nicht bei allen

Patientinnen eine Entzündung im Bereich des Vestibulums auftritt, und deshalb wurde der Begriff "Vestibulodynie" anstelle von "Vestibulitis" immer häufiger verwendet.

Die Vulvodynie wird neben dem von ihr betroffenen Bereich auch nach der Art ihres Entstehens kategorisiert.

  • Spontane Vulvodynie: Dabei handelt es sich um Vulvaschmerzen, die auch dann auftreten, wenn es keine Stimuli in der Umgebung gibt, beispielsweise in Ruhestellung.
  • Provozierte Vulvodynie: Es handelt sich um eine Art Vulvodynie, die durch einen Stimulus ausgelöst wird.

Auch wenn der Auslöser der Vulvodynie häufig der Geschlechtsverkehr ist, können manchmal auch Situationen, die die Vulva irritieren, wie z. B. das Tragen enger Hosen oder Fahrradfahren, eine provozierende (schmerzauslösende) Ursache darstellen.

Von allen Arten der Vulvodynie ist die "lokal provozierte Vulvodynie" oder "Vestibulodynie" die am häufigsten vorkommende Art der Vulvodynie.

Welche Beschwerden verursacht die Vulvodynie / Vestibulodynie?

Der häufigste Grund warum Patientinnen mit Vulvodynie einen Arzt aufsuchen, ist das Auftreten von "Schmerzen oder Brennen" beim Geschlechtsverkehr. Dieser Zustand, d. h. der Schmerz beim Geschlechtsverkehr, wird auch als "Dyspareunie" bezeichnet. Diese Schmerzen treten beim Eindringen des Penis in die Vagina auf, d. h. am Scheideneingang. Viele Patientinnen beschreiben diesen Schmerz als einen stechenden Schmerz so, als ob " auf eine offene Wunde Salz gepresst" oder "man mit einem Messer geschnitten" wurde.

Die meisten Patienten berichten, dass die Schmerzen und das Brennen auch nach dem Geschlechtsverkehr noch eine Weile anhalten. Manchmal kann man auch Blutungen aufgrund von Hautrissen während des Geschlechtsverkehrs beobachten.

Bei manchen Patientinnen sind die durch Vestibulodynie verursachten Schmerzen so stark, dass sie die Patientinnen sogar daran hindern, Geschlechtsverkehr zu haben. Reflexkontraktionen der Beckenbodenmuskulatur aufgrund von Schmerzen können teilweise oder ganz verhindern, dass der Penis in die Vagina eindringt. Bei diesen Patientinnen verbirgt die vaginale Kontraktion häufig die zugrunde liegende Vestibulodynie und führt dazu, dass die Patientin unnötigerweise eine psychologische Behandlung aufgrund der Vaginismusdiagnose erhält. Allerdings kann bei einer ausführlichen Anamnese leicht festgestellt werden, dass es sich hierbei nicht um Vaginismus psychologischen Ursprungs handelt.

Vulvodynie ist nicht immer auf einen bestimmten Bereich beschränkt, sondern manchmal treten Schmerzen, Juckreiz, Pochen, Brennen und Wundsein in der gesamten Vulva auf. Diese Beschwerden können so stark sein, dass es unmöglich wird, enge Hosen zu tragen, Fahrrad zu fahren, Auto zu fahren oder sogar zu laufen.

Eine lokalisierte oder verbreitete Vulvodynie kann selten ohne jede Ursache auftreten (spontane Vulvodynie). Es besteht ein ständiger pochender Schmerz im Genitalbereich, der sich über den ganzen Tag erstreckt. Die Schmerzen, das Wundsein und das Brennen werden allerdings meist durch Geschlechtsverkehr, die Verwendung von Tampons, gynäkologische Untersuchungen, die Verwendung von Binden, das Tragen enger Kleidung oder langes Sitzen ausgelöst (provozierte Vulvodynie). Bei einigen Patientinnen kann die Vulvodynie manchmal spontan und manchmal provoziert auftreten.

Wie häufig kommt Vulvodynie vor?

In einigen Studien wurde festgestellt, dass die Rate der Vulvodynie in der Gesellschaft nur 1,3 % beträgt, während in anderen Studien berichtet wurde, dass 28 % der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben an irgendeiner Form von Vulvodynie gelitten haben. Anders ausgedrückt: Die Ergebnisse der Studien können einander widersprechen.

Angesichts der Inzidenz bei Patientinnen, die unsere Praxis aufsuchen, können wir feststellen, dass die Krankheit bei 5-10 % der Bevölkerung vorkommt.

Was sind die Ursachen der Vulvodynie?

  1. Irritierende Substanzen
  2. Frühere HPV-Infektion
  3. Einnahme von Antibabypillen
  4. Vaginale Pilzinfektion
  5. Psychische Ursachen
  6. Autoimmunerkrankungen

Obwohl die der Vulvodynie zugrunde liegenden Ursachen seit vielen Jahren untersucht werden, konnten sie noch nicht vollständig geklärt werden. Die am häufigsten erwähnten Ursachen sind im Folgenden aufgelistet.

1. Irritierende Substanzen

Tägliche Einlagen, die Verwendung von Tampons, Intimgels (Reinigungsgels für den Genitalbereich),parfümierte Toilettenpapiere, die Verwendung von Seife im Genitalbereich, Deodorants und Enthaarungscremes können Reizungen im Genitalbereich verursachen.

2. Frühere HPV-Infektion

In einer Studie wurde eine HPV-Infektion bei 54 % von 86 Frauen mit Vulvodynie festgestellt, aber man konnte eine so hohe Rate in anderen Studien nicht bestätigen.

3. Einnahme von Antibabypillen

Verhütungspillen können die Entstehung von Vulvodynie fördern, indem sie die Scheidenflora zerstören und die Bildung von vaginalen Candidosen fördern sowie hormonelle Veränderungen hervorrufen. Sie können insbesondere durch die Veränderung der Qualität und Quantität der Schleimabsonderung ihre Schutzwirkung in der vestibulären Region verringern und die Entwicklung von Vulvodynie fördern. Die ersten Medikamente, die bei Frauen mit der Diagnose von Vulvodynie in Frage gestellt werden sollten, sind Antibabypillen, und falls sie verwendet werden, sollten sie abgesetzt werden.

4. Vaginale Pilzinfektion

Es wurde beobachtet, dass besonders bei Patientinnen mit chronischer vaginale Pilzinfektion (Vorgeschichte mit vaginaler Pilzinfektion 4 oder mehr als 4 Mal pro Jahr) das Risiko der Entstehung von Vestibulodynie und verbreiteter Vulvodynie höher ist. Man vermutet, dass der zugrundeliegende Mechanismus in zellulären Veränderungen aufgrund des chronischen Entzündungsprozesses und in Veränderungen der Schmerzwahrnehmung liegt.

5. Psychische Ursachen

In einigen Studien wurde berichtet, dass Vulvodynie bei Patientinnen mit depressiven Symptomen häufiger vorkommt. In anderen Studien konnte eine solche Feststellung nicht getroffen werden.

6. Autoimmunerkrankungen

In manchen neueren Studien wurde beobachtet, dass Vulvodynie bei Frauen mit Autoimmunerkrankungen wie Fibromyalgie und interstitieller Zystitis häufiger vorkommt. Dies wurde so interpretiert, dass eine Autoimmunerkrankung eine erhöhte Anfälligkeit für Vulvodynie mit sich bringt. Ähnlich wurde in einigen Studien eine familienbedingte Anfälligkeit beobachtet, was auf eine genetische Vererbung hinweisen könnte.

Gibt es andere Gründe, die Schmerzen in der Vulva verursachen?

Ja, die gibt es! Nicht alle Schmerzen in der Vulva oder im Vestibulum sind ein Zeichen für Vulvodynie.

Jede Infektionsquelle, vor allem Candida, Trichomonaden und Bakterien, kann eine lokalisierte oder verbreitete Vulvodynie verursachen.

Chronische Reizungen, die aufgrund bestimmter Bedingungen wie ständiges Kratzen oder die Benutzung von synthetischer Unterwäsche auftreten können, gehören ebenfalls zu den Ursachen von Vulvodynie.

Während eine Vulvodynie zu Vaginismus führen kann, kann ein Vaginismus auch eine Vulvodynie verursachen. Unwillkürlich angespannte Vaginalmuskeln verursachen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Hautkrankheiten wie Lichen sclerosus, Lichen planus, Pemphigus vulgaris und Präkanzerosen oder Krebserkrankungen der Vulva können ebenfalls die Ursache von Vulvodynie sein. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, bei Patientinnen, die sich mit Vulvodynie in der Praxis vorstellen, eine Differenzialdiagnose zu treffen.

Manchmal kann Vulvodynie auch als Symptom der Behçet-Krankheit (d.h. rheumatische Gefäßentzündungen) oder der systemischen Lupus erythematodes (SLE) auftreten.

Vulvodynie in den Wechseljahren

Vulvodynie kann auch als Folge einer Atrophie (Ausdünnung) der Haut auf Grund von Hormonmangel auftreten, vor allem von Östrogen in den Wechseljahren. Manchmal können örtliche hormonelle Cremes das Problem beseitigen.

Daher ist es sehr wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu erkennen.

Das Problem der Vulvodynie kann übersehen werden!

Vulvodynie ist eine der am schwierigsten zu diagnostizierenden Krankheiten. Der Grund dafür ist in der Regel nicht der Mangel an Diagnosemethoden, sondern dass der Arzt nicht auf den Gedanken kommt, die Diagnose "Vulvodynie" zu stellen. Vor allem die meisten Patientinnen, die sich mit Beschwerden wegen Vestibulodynie an den Arzt wenden, erhalten eine wiederholte Behandlung von Vaginalinfektionen, und wenn das Problem nicht gelöst wird, wird die Krankheit für psychologisch bedingt gehalten und an Psychologen überwiesen. Das Problem der Vulvodynie ist jedoch meist körperlich und nicht psychologisch.

Wie wird Vulvodynie diagnostiziert?

Wie bei allen Krankheiten ist auch bei der Diagnose der Vulvodynie eine ausführliche Anamnese (Anamneseerhebung) der Patientin das Wesentliche. Bei einer Patientin, die über weit verbreitete Schmerzen im Genitalbereich oder über Schmerzen und Brennen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) klagt, sollte zunächst die Anamnese der "Schmerzen" ausführlich erhoben werden. Mit anderen Worten, es sollten detaillierte Fragen gestellt werden, wie z. B. wann der Schmerz aufgetreten ist, wann er vorkommt, wo er empfunden wird, wie er zunimmt oder abnimmt, ob er mit dem Menstruationszyklus zusammenhängt, welche Art von Schmerz (stechend/brennend/scharf) empfunden wird und in welcher Phase des Geschlechtsverkehrs er auftritt.

Auch Faktoren, die die Entstehung von Vulvodynie bei der Patientin verursachen können, wie die Einnahme von Antibabypillen, das Sauberhalten des Genitalbereichs und die tägliche Verwendung von Tampons, sollten zu den zu stellenden Fragen gehören. Es sollte auch untersucht werden, ob die Person an einer anderen Krankheit leidet oder ob sie ständig Medikamente zu sich nimmt

Im Anschluss erfolgt die gynäkologische Untersuchung. Während der Untersuchung kann die Patientin aufgefordert werden, die schmerzende Stelle zu zeigen. Bei der Diagnose der Vestibulodynie ist der Test mit dem Wattestäbchen (Q- Test) besonders wichtig.

Auswertung der Schmerzempfindlichkeit Wattestäbchentest (Q-Tip-Test)

Der Q-Test ist ein Test, bei dem bestimmte Punkte im Vestibulum mit einem Wattestäbchen im Uhrzeigersinn berührt werden, um festzustellen, ob Empfindlichkeit und Schmerz auftreten. Wenn die Patientin Schmerzen angibt, kann auch eine visuelle Schmerzbewertung (Visual Pain Scoring, VAS) durchgeführt werden, indem die Patientin gebeten wird, diesen Schmerz auf einer Skala von 10 einzustufen. Die VAS-Bewertung ermöglicht eine objektivere Nachverfolgung des Ergebnisses der durchgeführten Behandlung.

Die Krankheit kann mit Vaginismus verwechselt werden!

Bei manchen Patientinnen kann es auch zu einem erhöhten Vaginaltonus kommen, der auf eine lang anhaltende oder sehr schmerzhafte Vestibulodynie zurückzuführen ist. Diese Patientinnen sollten so untersucht werden, wie Patientinnen mit primärem Vaginismus. Wenn die Patientin Schwierigkeiten hat, sich untersuchen zu lassen, sollte nicht darauf bestanden werden, sondern nur die Untersuchung durchgeführt werden, um den Grad des Problems zu erkennen. Bei diesen Patientinnen nehmen die unwillkürlichen Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur wie beim Vaginismus nach einer Weile ab, nachdem mit der Behandlung begonnen wurde. An diesem Punkt beginnen die zugrundeliegenden Schmerzen/Beschwerden die Beschwerden über die unwillkürliche Kontraktion zu übertreffen. Wenn dies der Fall ist, kann die Patientin erneut zur gynäkologischen Untersuchung kommen und der Q-Test kann wiederholt werden.

Vaginismus und Vestibulodynie sind ganz unterschiedliche Phänomene. Während sich Vaginismus üblicherweise durch angstbedingte Kontraktionen manifestiert, verkrampfen sich Patientinnen, die an Vulvodynie oder Vestibulodynie leiden, aufgrund des tatsächlichen Schmerzes, den sie empfinden und lassen ihre Partner auch nicht mitmachen.

Zuallererst müssen präventive Maßnahmen getroffen werden!

Bevor man mit der Behandlung der Vulvodynie beginnt, sollte der erste Schritt darin bestehen, die Faktoren zu beseitigen, die die Schmerzen verstärken. Dazu gehören:

  • Wenn täglich Einlagen oder Intimgels verwendet werden, sollten sie abgesetzt werden,
  • Wenn die Antibabypillen verwendet werden, sollten sie unter ärztlicher Aufsicht abgesetzt werden,
  • Keine synthetischen Unterwäsche sollten verwendet werden,
  • Keine engen Strumpfhosen oder Hosen sollten getragen werden,
  • Es sollten keine Shampoos, Deodorants usw. verwendet werden, die Chemikalien enthalten, die Reizungen verursachen können.

Wie wird Vulvodynie behandelt?

Die Behandlung der Vulvodynie sollte schrittweise erfolgen. Zuerst sollten Infektionen im Genitalbereich oder in den Harnwegen mit geeigneten antimikrobiellen Medikamenten beseitigt werden. Dann sollte eine aktive Behandlung gestartet werden.

Lokalanästhetische Cremes

Als erste Behandlungsmöglichkeit werden in der Regel lokal betäubende Cremes empfohlen. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten, indem z. B. Cremes mit 5 % Lidocain nur vor dem Geschlechtsverkehr verwendet werden oder über einen bestimmten Zeitraum jede Nacht auf die schmerzende Stelle getamponiert auftragen werden. Der Behandlungserfolg von Lidocain-haltigen Cremes wird in verschiedenen Studien unterschiedlich gut beurteilt, was zu keiner eindeutigen Entscheidung führt. Sie kann jedoch im Hinblick auf die einfache Anwendung und die geringen Nebenwirkungen ausprobiert werden. Es wird jedoch nicht bei allen Patientinnen bevorzugt, da es aufgrund seiner betäubenden Wirkung Reizungen verursacht und die Empfindlichkeit herabsetzt.

Hormonhaltige Cremes

Es gibt Studien, die beweisen, dass östrogen- und testosteronhaltige Cremes die Beschwerden bezüglich vulvärer Schmerzen verringern.

Injektionsbehandlungen

Bei lokaler Vulvodynie, insbesondere bei Vestibulodynie, können regionale oder innerläsionale Steroid- und Bupivacain-Injektionen vorgenommen werden. Es können auch Behandlungen mit Interferon alpha und Botiliniumtoxin A durchgeführt werden.

Antidepressiva

Bei der Behandlung der Vulvodynie werden neben den lokalen Behandlungen auch systemische Behandlungen eingesetzt. Zu diesen Behandlungen gehören orale Antidepressiva. Vor allem Medikamente aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva werden häufig bevorzugt. Allerdings können Antidepressiva bei langfristiger Einnahme zu sexueller Unlust führen.

Ergänzende Methoden

Es gibt Studien, die zeigen, dass neben all diesen Behandlungen auch ergänzende Behandlungsmethoden wie Biofeedback, Physiotherapie, Hypnotherapie und Akupunktur wirksam sein können. Allerdings gibt es zu keiner dieser Methoden eindeutige wissenschaftliche Daten.

Chirurgische Methoden

Besonders bei der Behandlung der Vestibulodynie ist die Chirurgie die wirksamste und erfolgreichste Behandlungsmethode. Obwohl die Erfolgsquote bei 80-95% liegt, werden chirurgische Methoden immer noch als die Behandlungsmethode der letzten Wahl angesehen.

Die chirurgischen Methoden zur Behandlung der Vulvodynie können in verschiedenen Formen durchgeführt werden. In einem breiten Spektrum von Methoden - von der lokalen Exzision über die Vestibulektomie bis hin zur Perineoplastik - kann je nach Patientin die am besten geeignete chirurgische Methode gewählt werden.

An unserer Praxis wenden wir bei der Behandlung von lokaler Vulvodynie und Vestibulodynie hauptsächlich chirurgische Methoden an. Aufgrund unserer langjährigen Beobachtungen bei mehr als 1000 Patientinnen können wir sagen, dass die richtige chirurgische Methode einen hohen Behandlungserfolg hat.

PRP-Behandlungen im Genitalbereich

Auch PRP ("plättchenreiches Plasma") und Stammzelltherapien, die zu den neuen Behandlungsmethoden gehören, sind vielversprechend für die Behandlung von Vulvodynie. Diese Behandlungen können allein oder in Kombination mit einem chirurgischen Eingriff durchgeführt werden.

Injektionen mit Hyaluronsäure

Auch die Injektionen einer speziellen Hyaluronsäure in die Läsion, deren Wirksamkeit bei lokaler Vestibulodynie wir in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen haben, ist eine der Methoden, die vor allem für Patientinnen geeignet ist, die nicht operiert werden wollen oder bei denen die Vestibulodynie in einem sehr begrenzten Bereich auftritt.

Laser- und Radiofrequenz-Behandlungen im Vaginalbereich

Eine weitere Methode, die wir in unseren Praxen anwenden, sind Laser- und Radiofrequenzbehandlungen im Vaginalbereich. Bei einigen Patientinnen lassen sich mit diesen energiebasierten Behandlungen sehr erfolgreiche Ergebnisse erzielen. Insbesondere bei Patientinnen mit verbreiteter Vulvodynie werden energiebasierte Behandlungen immer häufiger bevorzugt.

Sexualtherapien

Ein wichtiger Punkt, der nach einer Behandlung der Vulvodynie zu beachten ist, ist, dass die Behandlung durch eine Sexualtherapie ergänzt werden muss. Vor allem bei Patientinnen, die lange Zeit unter Vulvodynie leiden, bleibt die Annahme, dass Sexualität mit Schmerz verbunden ist, im Gehirn haften. Um diesen erlernten Verhaltenszyklus zu durchbrechen, halten wir es für angemessen, nach der Behandlung der Vulvodynie und nach der Erholungsphase Sexualtherapiesitzungen mit Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie durchzuführen.

Die Behandlung der Vulvodynie sollte nicht verzögert werden!

Vulvodynie ist ein ernstes Problem, das sowohl die betroffene Person als auch ihre Beziehung beeinträchtigen kann. In manchen Fällen sind die Vulvaschmerzen so stark, dass die betroffene Person nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann und vielleicht sogar ihren Beruf aufgeben muss. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, Vulvodynie richtig zu diagnostizieren und so bald wie möglich mit einer wirksamen Behandlung zu beginnen.

Tatsächlich kann Vulvodynie, die lange Zeit nicht behandelt wird, zu psychischen Problemen wie Depressionen führen. Das bedeutet, dass sich das Problem immer weiter ausbreitet. Wenn personalisierte, passende Techniken angewendet werden, kann das Problem der Vulvodynie bewältigt werden.

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