Frauen, die an einer Vulvodynie leiden, beschreiben den starken Schmerz, den sie beim Geschlechtsverkehr empfinden, auf unterschiedliche Weise, als würde die betroffene Stelle zerreißen, mit einem Messer geschnitten werden oder Salz in die offene Wunde gedrückt werden.
Das dünne und empfindliche Hautgewebe an dem Scheidenvorhof, darunter auch die Unterseite des Jungfernhäutchens, wird als "Vestibulum" oder "vulväres Vestibulum" bezeichnet. Bei manchen Frauen kann eine übermäßige Empfindlichkeit dieses Bereichs Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen (Dyspareunie).
Frauen, die an einer Vulvodynie leiden, beschreiben den starken Schmerz, den sie beim Geschlechtsverkehr empfinden, auf unterschiedliche Weise, als würde die betroffene Stelle zerreißen, mit einem Messer geschnitten werden oder Salz in die offene Wunde gedrückt werden.
Die vulväre Vestibulitis, die eine Entzündung des Vestibulums bedeutet, wird auch als "Vulväres Vestibulitis-Syndrom (VVS)" bezeichnet.
Diagnose der Vulvavestibulitis
Es handelt sich dabei um ein sexuelles Gesundheitsproblem, das bei Frauen recht häufig auftritt, aber bei vielen gynäkologischen Untersuchungen leider übersehen wird.
Die Diagnose kann auf einfache Weise durch einen Test mit einem Wattestäbchen gestellt werden. Die Patientinnen spüren einen stechenden Schmerz, sobald mit einem Wattestäbchen das Vestibulum berührt wird. Bei der Untersuchung ist manchmal auch eine leichte Rötung im Bereich des Vestibulums zu sehen.
Was sind die Ursachen für eine Vulvavestibulitis?
Die häufigsten Ursachen sind häufige "Vaginitis", d. h. Entzündungen der Scheide. Pilzinfektionen und Infektionen vom Typ der bakteriellen Vaginose können eine Irritierung des Hautgewebes in diesem Bereich verursachen. Dadurch kann das Gewebe viel empfindlicher werden. Andererseits können auch HPV-Entzündungen zu diesem Problem prädisponieren. Es wurde berichtet, dass Uratkristalle im Urin ebenfalls chronische Irritationen und Vulvodynie verursachen können.
Man sollte chronisch irritierende Substanzen vermeiden. Bei manchen Frauen können parfümiertes Toilettenpapier, die Verwendung von Tampons und Binden sowie das Tragen von engen Jeans zu Reizungen führen.
Das Waschen der Innenseite des Vaginalkanals mit Wasser (Vaginaldusche) und das Waschen dessen Außenseite mit Seife oder Shampoo kann ebenfalls den PH-Wert dieses Bereichs stören, was zum Wachstum potenzieller Mikroben und wiederkehrender Genitalinfektionen führt.
Beim Saubermachen der Vagina sollten für den äußeren Teil nur Wasser oder PH-verträgliche, nicht allergene Intimgels verwendet werden.
Welche Art von Beschwerden treten auf?
Die Vulvodynie ist die Ursache für Dyspareunie und Vaginismus bei Frauen. Die meisten Frauen, die von diesem Problem betroffen sind, erleben unangenehme Empfindungen wie Schmerzen, Brennen, Stechen beim Geschlechtsverkehr mit ihrem sexuellen Partner. Wenn das Problem unbehandelt bleibt, können auch Orgasmusunfähigkeit (Anorgasmie),Scheidentrockenheit und sexuelle Unlust auftreten. Es kann auch zu häufigen Blasenentzündungen und Harnwegsinfektionen nach dem Geschlechtsverkehr führen. Es gibt Frauen, die aufgrund dieses Problems jahrelang keinen Geschlechtsverkehr mit ihrem Partner haben können.
Diese Störung kann auch die Ursache für Vaginismus sein.
Die meisten Patientinnen mit Vulvodynie wenden sich an Gynäkologen mit Beschwerden bezüglich Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und sexueller Unlust. Wie bei Vaginismus können manche Patientinnen überhaupt keinen Geschlechtsverkehr mit ihrem Partner haben.
Behandlung der Vulvodynie
Erstens wird versucht, die Ursachen der chronischen Irritationen zu ermitteln. Es wird dafür gesorgt, dass die Person diese irritierenden Stoffe loswird. Dann wird bei denjenigen, die sich über eine Vaginitis (Scheideninfektion) beschweren, dieses Problem mit medikamentösen Behandlungen beseitigt. Bestehen die Beschwerden weiterhin, sollten zwei Arten von Ansätzen in Betracht gezogen werden: Nicht-chirurgische und chirurgische.
Nicht chirurgische Ansätze:
Sie kann bei Patientinnen mit einem geringen Grad an Vulvodynie in Betracht gezogen werden:
- Laserbehandlung im Genitalbereich
- Radiofrequenzbehandlung im Genitalbereich
- PRP (Plättchenreiches Plasma) -Behandlung im Genitalbereich
- Dazu gehören Methoden wie die Carboxytherapie (Kohlendioxid-Gasinfusion) im Genitalbereich. Manchmal können mehrere Verfahren kombiniert werden.
Damit die Behandlung erfolgreich ist, kann eine Wiederholung der Eingriffe erforderlich sein. Ziel ist es, die Empfindlichkeit des Gewebes zu verringern, indem das kollagene Bindegewebe gestärkt wird.
Nach unserer persönlichen Erfahrung sind chirurgische Eingriffe wirksamer. Bei dem chirurgischen Eingriff, der als "Vestibulektomie" bezeichnet wird, wird das Hautgewebe in diesem Bereich entfernt. Die Biopsie muss unbedingt in die Pathologie geschickt werden.
Nach den Angaben, die wir seit 2005 von mehr als 400 Patientinnen erhalten haben, wurden bei etwa 20 Patientinnen zelluläre Veränderungen aufgrund einer HPV-Infektion beobachtet, und es wurde eine regelmäßige Nachsorge empfohlen.
Ist die operative Behandlung der Vulvodynie schwierig?
Es ist keine schwierige, aber eine spezifische (besondere) Operation. Dieser Eingriff muss unbedingt von einem Facharzt für Gynäkologie durchgeführt werden. Ansonsten kann es zu unerwünschten Folgen kommen.
Der Eingriff dauert etwa 25-30 Minuten. Er kann auch unter leichter Sedierung oder örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Bereits ein Tag nach dem Eingriff können Sie in den Alltag zurückkehren.
Patientinnen mit Vulvodynie benötigen möglicherweise auch Sexualtherapien. Daher werden die Patientinnen in unserer Praxis nach 4-5 Wochen zu Kontrolluntersuchungen und Sexualtherapien eingeladen.
Das Problem der Vulvodynie kann heute mit Hilfe von Behandlungen, die von erfahrenen Gynäkologen durchgeführt werden, endgültig gelöst werden.