Assoc. Prof. Süleyman Eserdağ, MDIntimästhetik und Sexualtherapie
Von der europäischen Fachgesellschaft (European Board) zertifizierter
Sexualtherapeut Autor des Buches “Ästhetische und Funktionale Intimchirurgie bei Frauen”
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Hyperplastische Vulvadystrophie

Vulvadystrophie ist die allgemeine Bezeichnung für Erkrankungen, die durch Juckreiz im Genitalbereich gekennzeichnet sind. Sie wurde erstmals 1875 als "weiße juckende Läsionen der Vulva" beschrieben. Die Hautkrankheiten, die Vulvadystrophien verursachen, werden in drei Gruppen unterteilt.
Hyperplastische Vulvadystrophie

Vulvadystrophie ist die allgemeine Bezeichnung für die Erkrankungen, die durch Juckreiz im Genitalbereich gekennzeichnet sind. Vulvadystrophie ist die allgemeine Bezeichnung für Krankheiten, die durch chronischen Juckreiz im Genitalbereich gekennzeichnet sind. Sie umfasst Zustände, die durch starken Juckreiz, Hautrisse, Verdickungen der Haut, Schamlippenverklebungen, genitale Verwachsungen und Verfärbungen im äußeren Genitalbereich der Frau gekennzeichnet sind.

In diesem Artikel finden Sie ausführliche Informationen zu den Themen "Was ist Vulvadystrophie, Ursachen, hyperplastische Vulvadystrophien, Vulvadermatosen, Ursachen der Vulvadystrophie, Diagnose und Behandlung". Auch moderne Behandlungsmethoden, die heute bei Vulvadystrophien angewendet werden, werden behandelt.

Was ist eine Vulvadystrophie?

Sie wurde erstmals 1875 als "weiße, juckende Läsionen der Vulva" beschrieben.

Im Laufe der Jahre hat sich die Klassifizierung der Vulvaerkrankungen mehrfach geändert und wurde letztlich als "nicht-neoplastische (nicht-kanzeröse) Epithelerkrankungen der Vulva" definiert. Heute jedoch wird diese Krankheitsgruppe in der klinischen Praxis als "Vulvadystrophie" bezeichnet. Sie deckt häufige Erkrankungen der Haut im Genitalbereich ab. Der Begriff Vulva leitet sich von den Worten "zum äußeren Genitalbereich der Frau gehörend" ab, und Dystrophie bedeutet "schlechte Entwicklung". Vulvadystrophien können sehr selten auch weit bis zum Anus reichen.

Hauterkrankungen der Vulva

Hautkrankheiten, die vulväre Dystrophien verursachen, werden in drei Gruppen unterteilt. Diese sind:

  • Atrophische Vulvadystrophie (Lichen Sklerose),
  • Hyperplastische Dystrophie der Vulva (Plattenep+ ithelhyperplasie),
  • Mischform der Dystrophie
  • Andere Hauterkrankungen (Dermatosen): Psoriasis (Schuppenflechte),seborrhoische Dermatitis, Tinea corporis, Lichen planus.

Was ist Lichen sclerosus?

Es ist eine Hautkrankheit, die durch Atrophie (Ausdünnung der Haut) insbesondere im Genitalbereich gekennzeichnet ist. Pathologisch ist sie durch Hyperkeratose, Ausdünnung der Epidermis und hydropische Degeneration der Basalschicht gekennzeichnet. Die Lichen sclerosus an der Vulva ist durch Juckreiz, Brennen, Stechen, Nadelstiche und Verwachsungen im Genitalbereich gekennzeichnet.

Was ist eine hyperplastische Vulvadystrophie? 'Plattenepithelhyperplasie'

Die hyperplastische Vulvadystrophie ist eine häufige Hauterkrankung, die sich auf die Vulva auswirkt. Der neue Name lautet "Plattenepithelhyperplasie", und sie gehört zur Gruppe der nichtneoplastischen (nicht krebsartigen) Epithelerkrankungen der Vulva. Sie macht im Durchschnitt 20-50 % dieser Krankheitsgruppe aus. Es handelt sich um eine seltene, chronische Erkrankung.

Wer ist davon betroffen?

Während sie im reproduktiven Alter auftreten kann, ist sie meist in der Zeit nach den Wechseljahren zu beobachten. Die genauen Ursachen der hyperplastischen Vulvadystrophie, die zu sozialen, psychologischen, sexuellen und kosmetischen Problemen führt, sind nicht bekannt.

Bei der hyperplastischen Vulvadystrophie ist die Haut der Vulva dicker als sie sein sollte. Sie kann auch in Verbindung mit anderen Krankheiten wie Lichen sclerosis auftreten. Die Haut verdickt sich mit der Zeit, es kommt zu Juckreiz und Farbveränderungen (grau-weiß). Im Gegensatz zu anderen Dystrophien sind die Läsionen in der Regel eher lokal begrenzt. Auch wenn sie häufig in der anogenitalem Bereich (Vulva, um den Anus, Perineum) auftreten, können sie auch an anderen Körperstellen vorhanden sein. Sie entsteht meist nach Reizfaktoren. Die Beschwerden nehmen bei Stress zu. Die Verwandlung in Vulvakrebs ist selten (1-5 %).

Ursachen der Hyperplastischen Vulvadystrophie

Die Ursachen sind noch nicht vollständig bekannt. In der Regel wird eine längere Exposition der Haut gegenüber chemischen, physikalischen oder allergischen Reizstoffen verantwortlich gemacht. Einige Faktoren, die dies verursachen können, sind folgende:

  • Verwendung von Seifen und Waschgels, die nicht für den PH-Wert der Haut geeignet sind,
  • Parfüms und Lotionen, die häufig im Genitalbereich aufgetragen werden,
  • Langfristige Anwendung von Antimykotika (Fungiziden) und Steroidcremes,
  • Allergien gegen jegliche Substanzen (Binden, Kondome, Tampons usw.).

In jüngsten Studien wurde festgestellt, dass es aufgrund von Mikrozirkulationsstörungen zu einigen Veränderungen in der Haut kommt. Nach der Durchblutungsstörung wird die Zellernährung gestört und eine Entzündung (entzündlicher Prozess) ausgelöst. Dadurch kommt es zu Veränderungen der Hautfarbe und Juckreiz.

Eine der Ursachen der hyperplastischen Vulvadystrophie in der Postmenopause ist Östrogenmangel. Denn bei Östrogenmangel ist der Schutzmechanismus der Haut gestört und die Haut wird empfindlicher gegenüber äußeren Faktoren.

Symptome der Vulvadystrophie

Das häufigste Symptom der Vulvadystrophie ist anhaltender Juckreiz, und der Hauptgrund dafür ist der Entzündungsprozess der Haut. Je stärker der Entzündungsprozess ist, desto mehr Beschwerden treten auf. Es wird angenommen, dass auch die Degeneration von Nervenenden den Juckreiz verursacht. Juckreiz, der häufiger nachts auftritt, ist stärker als bei Lichen sclerosis.

Leider verstärkt das Kratzen auch den Entzündungsprozess, was die Reizung und den Juckreiz weiter verschlimmert und so einen Teufelskreis auslöst. Die Patientinnen beschreiben auch ein brennendes Gefühl auf der Haut. Die juckenden Stellen werden mit der Zeit weiß oder grau. Durch Nässen und Kratzen kann es auch zu einer Rötung der Hautfarbe kommen. Wenn dieser Entzündungsprozess mit der Zeit voranschreitet, kann er auch zu Verwachsungen auf der Haut führen. Diese können sogar zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.

Die Läsionen befinden sich meist an den äußeren Schamlippen. Während sie sich zu den Beinen hin ausbreiten können, können sie sich auch bis zu den inneren Schamlippen und der Klitoris auf der inneren Seite und zum Anus darunter reichen. Zu den häufigsten Symptomen der hyperplastischen Vulvadystrophie gehören Verdickungen der Vulvahaut, Farbveränderungen und Risse.

Diagnose der Vulvadystrophie

Wenn Läsionen an der Vulva auftreten, die dabei Veränderungen der Farbe und des Erscheinungsbildes verursachen, ist für eine endgültige Diagnose eine Hautbiopsie erforderlich. Bei anhaltendem Juckreiz, der nicht verschwindet, ist eine Biopsie unerlässlich. Durch eine Biopsie der juckenden Stelle lassen sich eine Verdickung des Epithels, eine Verdickung der Keratinschicht der Haut und Hinweise auf eine Entzündung im Unterhautgewebe nachweisen. Allergietests sind nicht diagnostisch, können aber Allergieauslöser für die Haut identifizieren.

Hyperplastische Vulvadystrophie Behandlungsmethoden

Das Hauptziel bei der Behandlung der hyperplastischen Vulvadystrophie ist die Linderung der Symptome. Die Behandlungen werden insbesondere zur Linderung des Juckreizes durchgeführt, indem der Entzündungsprozess reduziert wird. Der Grad der Erkrankung ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Zunächst einmal ist es sehr wichtig, auf die Hygiene im Genitalbereich zu achten. Chronische Reizfaktoren sollten ebenfalls vermieden werden. Die erste Option bei der Behandlung ist die Verwendung von topischen Kortikosteroiden (kortisonhaltige Cremes),um den Juckreiz zu lindern. Die Methoden zur Behandlung der Vulvadystrophie sind im Folgenden zusammengefasst.

Kortisonhaltige Cremes: Kortisoncremes (=topische Steroide) heilen die Krankheit nicht, sondern lindern nur die Symptome. Sie reduzieren die Entzündung. Andererseits können sie bei längerer Anwendung zu einer Verdünnung der Haut führen und die Reizung verstärken, so dass der Juckreiz wieder auftreten kann. Ihre Anwendung sollte daher eingeschränkt werden. Die Behandlung beginnt mit der am schwächsten wirkenden Kortisoncreme (z. B. Hydrokortison) oder einer mittelstark wirksamen Kortisoncreme (z. B. Betnovate, Kenacort). Die Creme wird zweimal täglich für ca. 10-14 Tage und dann einmal täglich angewendet. Wenn es zu keiner Verbesserung kommt, wird die Behandlung mit einer stärker wirksamen Kortisoncreme (Dermovate) fortgesetzt. Auch hier wird die Creme zweimal täglich für 10-14 Tage angewendet. Dann wird je nach Verlauf auf die mäßig wirksame Creme gewechselt. Im Allgemeinen wird ein Behandlungsergebnis innerhalb von 2-3 Wochen erzielt. Die Behandlung wird auf diese Weise 3

Monate lang fortgesetzt, dann wird sie abgesetzt und es werden in Abständen von 3-6 Monaten Kontrolluntersuchungen vorgenommen. Es wird nicht empfohlen, die Creme länger als 3 Monate am Stück zu verwenden.

Testosteronhaltige Cremes: Sie werden verwendet, um die Bildung neuer und gesunder Haut an der Vulva anzuregen. Sie zeigen ihre Wirkung nach mindestens 6 Wochen. Bei längerer Anwendung kommt es zu Nebenwirkungen wie verstärktem Haarwuchs und Vergrößerung der Klitoris. Daher sollte es nicht länger als 1 Jahr ununterbrochen angewendet werden.

Chirurgische Methoden: Bei schwerem Verlauf der Krankheit kann es zu Verwachsungen auf der Haut kommen. In diesem Fall können die Verwachsungen mit minimalen chirurgischen Eingriffen gelöst werden. In sehr schweren Fällen kann die betroffene Haut auch chirurgisch entfernt und erneuert werden. Allerdings besteht bei diesem Verfahren ein hohes Risiko, dass die Krankheit sich wiederholt.

Neue Methoden für die Behandlung der hypertrophen Dystrophie

Heutzutage werden auch fraktionierte Laser- und PRP-Behandlungen ("plättchenreiches Plasma") für die Behandlung der hypertrophen Dystrophie eingesetzt. Die Ergebnisse sind recht zufriedenstellend. Ziel ist es, die Beschwerden zu minimieren und die Verwendung von Kortisoncreme zu reduzieren.

Fractional Laser-Behandlung: Durch die Hitzeeinwirkung des Lasers auf das Gewebe kommt es zu einigen Veränderungen in der Haut. Diese sind: Aktivierung des Bindegewebes, Steigerung der Vaskularisation und Erhöhung der Kollagensynthese. Auf diese Weise wird die Haut regeneriert und Beschwerden werden gemindert. Das Laserverfahren, was ein sehr kurzes Verfahren ist, hat keine Nebenwirkungen. Die Behandlung kann bei Bedarf wiederholt werden.

Behandlung mit PRP ("plättchenreiches Plasma"): PRP ist eine spezielle Flüssigkeit, die aus dem eigenen Blut einer Person hergestellt wird. Sie enthält den Plasmateil des Blutes, der dicht aus gerinnenden Zellen besteht. Die Thrombozyten im Plasma enthalten Wachstumsfaktoren, die bei der Gewebeentwicklung sehr wirksam sind. Die PRP- Injektion in den betroffenen Bereich sorgt dort für Regeneration (Erneuerung). Wachstumsfaktoren machen die Haut gesünder und stärker, indem sie die Kollagenproduktion im Gewebe erhöhen.

Hiperplastik Vulvar Distrofi

Hyperplastische vulväre Dystrophie. Das Bild zeigt weiße, graue Läsionen vor der Behandlung. Außerdem hat die Vulva eine blasse Farbe. Nach der Laser- und PRP- Behandlung nahmen die Beschwerden deutlich ab und das Aussehen normalisierte sich.

HIFU-Lifting (fokussierter Ultraschall): Durch die Einbringung von hochenergetischen Ultraschallwellen in die Dermisschicht der Haut werden Wirkungen wie Zellproliferation, Verbesserung der Durchblutung und erhöhte Kollagensynthese erzielt. Auf diese Weise können die Beschwerden über Juckreiz verringert werden; allerdings sollte die Dosis unbedingt angepasst werden, da es zu Hautverbrennungen kommen kann.

Alternative Behandlungsmethoden

Wenn bei hyperplastischer Vulvadystrophie keine aktive Entzündung und keine extrem unangenehmen Beschwerden vorliegen, sollte die Verwendung von Kortikosteroid-Cremes vermieden werden.

Denn diese Cremes können bei langfristiger Anwendung zu einer Verdünnung der Haut führen. Stattdessen werden Behandlungen durchgeführt, um die Beschwerden so weit wie möglich zu reduzieren. Gegen den Juckreiz können in regelmäßigen Abständen lindernde Cremes verwendet werden. Die zu diesem Zweck angewendeten Behandlungsmethoden werden im Folgenden einzeln erläutert.

  • Feuchtigkeitsspender: Sie beruhigen die Haut und spenden ihr Feuchtigkeit. Ihre Wirkung ist von kurzer Dauer, aber sie sind zuverlässig. Daher können sie bei Bedarf häufig und lange verwendet werden. Man sollte sie nicht verwenden, wenn sie Antiseptika, Antibiotika oder Parfümstoffe enthalten.
  • Lokalanästhetische (betäubende) Cremes: Wenn sie abends vor dem Schlafengehen aufgetragen werden, lindern sie den Juckreiz, indem sie die Haut betäuben. Bei langfristiger Anwendung können sie jedoch Empfindlichkeit der Haut verursachen.
  • Juckreizstillende Cremes: Sie können die Beschwerden vorübergehend lindern.
  • Antihistaminische Cremes: Sie sind bei Hautreaktionen wirksamer, die durch Allergien verursacht werden.
  • Antihistaminikum-Tabletten: Sie wirken gegen den Juckreiz im Körper. Als Nebenwirkung verursachen sie auch Schläfrigkeit. Sie können nachts vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
  • Homöopathie, Akupunktur und pflanzliche Heilmittel: Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass sie die Krankheit ausheilen oder die Symptome lindern.
  • Ernährung: Parallel zur Störung der Darmflora und der Zunahme der Darmdurchlässigkeit bei schlechter Ernährung nehmen allgemeine Probleme im Zusammenhang mit Entzündungen und allergischen Erkrankungen zu. Die Zunahme der Entzündungen im Körper betrifft alle Organe und somit auch den Genitalbereich. Die Integration von gluten- und kaseinfreien Lebensmitteln, die für den Körper hochallergen sind, in die Ernährung kann die Beschwerden deutlich lindern.

Was ist nach der Behandlung der hyperplastischen Vulvadystrophie zu beachten?

  • Vermeiden Sie Stoffe, die die Haut irritieren. Da allerdings die Ursache der Krankheit in der Regel nicht bekannt ist, gibt es keinen spezifischen Stoff, der vermieden werden sollte.
  • Halten Sie die Hygieneregeln ein. So wie eine schlechte Hygiene der Hautgesundheit schadet, ist eine übertriebene Hygiene ebenso schädlich für die Haut. Auch wenn für das Saubermachen des Genitalbereichs geeignete Waschgels verwendet werden können, ist es am besten, nur Wasser zu verwenden.
  • Bemühen Sie sich, Unterwäsche aus Baumwolle zu tragen.
  • Verwenden Sie Gleitmittel, Feuchtigkeitscremes oder Schutzcremes beim Geschlechtsverkehr, um die reizende Wirkung der Reibung zu verringern. In ähnlicher Weise kann Sperma manchmal die Haut sensibilisieren. In diesem Fall ist die Verwendung eines Kondoms hilfreich.
  • Wenn Sie an Harninkontinenz leiden, sollten Sie sich behandeln lassen. Urin kann nämlich auch die Vulva reizen.

Die hyperplastische Vulvadystrophie ist eine Krankheit, die sich mit einer Änderung der Lebensweise kontrollieren lässt. Da die Ursache nicht genau bekannt ist, ist es wichtig, dass die betroffene Person sich dieses Problems bewusst ist und sich selbst erkennt. Es ist wichtig, Reizfaktoren für die Vulva so weit wie möglich zu vermeiden, die Kontrolluntersuchungen einzuhalten und den Arzt unverzüglich aufzusuchen, wenn Beschwerden auftreten.

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