Harninkontinenz bei Frauen

Harninkontinenz

Harninkontinenz ist ein Problem, das bei Frauen bedeutende psychologische und soziologische Probleme verursacht.

Harninkontinenz tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Das liegt daran, dass die Länge der Harnröhre (des Harnkanals) bei Frauen kürzer ist als bei Männern. Außerdem spielen dabei Geburt, Wechseljahre oder hormonelle Probleme eine Rolle. In diesem Abschnitt finden Sie ausführliche Informationen zu den Themen " Ursachen der Harninkontinenz bei Frauen, Zustandekommen des Problems, Arten der Harninkontinenz, Behandlung der Harninkontinenz bei Frauen".

Was sind die Ursachen für Harninkontinenz bei Frauen?

Harninkontinenz ist der Albtraum vieler Frauen. Mit der Zeit kann sie zum gesellschaftlichen Rückzug, zum Verlust des Selbstbewusstseins und zu chronischen Depressionen führen.

Wenn wir die Ursachen der Harninkontinenz bei Frauen nennen würden:

• Abnahme der Kollagenmenge mit zunehmendem Alter und Bindegewebsschwäche,
• Östrogenmangel in den Wechseljahren,
• Vaginale Geburten, insbesondere Geburten von schwierigen und großen Babys in der Vergangenheit,
• Fettleibigkeit - Erkrankungen, bei denen der Unterleibsdruck steigt, wie z. B. chronische Lungenerkrankungen (Asthma, Bronchitis, COPD),
• Verstopfung und Darmprobleme,
• Harnwegsinfektionen und Harnleitersteine,
• Frühere urologische und gynäkologische Operationen,
• Einige systemische und neurologische Krankheiten (wie Parkinson, Alzheimer, Diabetes).

Die Diagnose der Harninkontinenz sollte nach einer ausführlichen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und Tests gestellt werden, da es viele ätiologische Gründe für die Inkontinenz geben kann.

Arten von Harninkontinenz

Unwillkürlicher Ausfluss von Urin wird einfach als "Urininkontinenz" definiert. Während "Kontinenz" die Tatsache bezeichnet, dass Gas, Kot oder Urin unter Eigenkontrolle stehen und zurückgehalten werden können, ist "Inkontinenz" als das Problem der Unfähigkeit zum Zurückhalten bekannt. Harninkontinenz wird in der medizinischen Fachsprache als "Urininkontinenz" bezeichnet. Die Harninkontinenz bei Frauen wird im Allgemeinen in 3 Gruppen unterteilt.

1. Belastungsharninkontinenz (SUI)
2. Dranginkontinenz (UI)
3. Gemischte Harninkontinenz

1. Belastungsharninkontinenz (SUI)

Unwillkürliche Urinverluste in Situationen wie Lachen, Anstrengung, Husten und Niesen, wenn der Druck im Bauchraum zunimmt, werden als " Belastungsinkontinenz" (SUI) bezeichnet. Sie tritt in der Regel bei Frauen ab einem frühen Alter auf. Während anfangs nur eine geringe Menge Urin abfließt, wirkt sich dies allmählich negativ auf das tägliche Leben aus.

Eine Belastungsharninkontinenz kann bei einer Untersuchung diagnostiziert werden. Sie kommt bei Frauen häufig nach vaginalen Geburten, bei Übergewicht und bei Östrogenabnahme aufgrund der Menopause vor. Neben den chirurgischen Methoden zur Behandlung der Belastungsharninkontinenz bieten die vor allem in den letzten Jahren entwickelten Laserbehandlungen sehr zufriedenstellende Ergebnisse.

2. Dranginkontinenz (UI)

Urge-Inkontinenz ist definiert als plötzlicher Harndrang und unwillkürlicher Urinabgang, bevor die Toilette erreicht ist. Es ist das Problem, "die Toilette nicht rechtzeitig erreichen zu können". Es liegt kein physisches Problem im Harnkanal und in der Harnblase vor.

Bei der Dranginkontinenz, die eine Art neurologische Erkrankung ist, liegt eine Beeinträchtigung der Nervenleitung vor. Dranginkontinenz kann auch vorübergehend bei Harnwegsinfektionen und Harnleitersteinen auftreten. Nach der Behandlung des bestehenden Problems wird auch die Harninkontinenz wieder verschwinden. Bei der Behandlung von Dranginkontinenz, die mit neurologischen Erkrankungen einhergeht, werden einige Medikamente eingesetzt.

3. Gemischte Harninkontinenz

Es ist eine Form der Harninkontinenz, die sowohl die Belastungs- als auch die Dranginkontinenz umfasst. Der vorherrschende Typ wird anhand der Intensität der Beschwerden der Patientin und der urodynamischen Tests bestimmt. Der Behandlungsplan wird chirurgisch und pharmazeutisch erstellt.

Behandlung der Harninkontinenz bei Frauen

Harninkontinenz kann mit vielen verschiedenen Methoden behandelt werden. Die Behandlung von Harninkontinenz bei Frauen hängt von der Art der Inkontinenz, den Beschwerden und der Häufigkeit der Harninkontinenz ab.

Die Behandlungen der Harninkontinenz beinhalten medizinische und chirurgische Maßnahmen sowie Lebensstiländerungen.

Behandlung von Harninkontinenz mit Medikamenten

Auch in einigen Fällen von Mischinkontinenz, insbesondere bei Dranginkontinenz, werden Medikamente eingesetzt. Diese Medikamente wirken auf neurologische Nervenbahnen. Die Dauer und Dosis der Behandlung mit " Medikamenten gegen Harninkontinenz " hängt von der jeweiligen Person ab. Diese Medikamente, die sehr erfolgreiche Ergebnisse erzielen, haben auch schwere "anticholinerge" Nebenwirkungen. Aus diesem Grund wird empfohlen, sie unter ärztlicher Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle anzuwenden.

Operationen bei Harninkontinenz

Heute existieren chirurgische Methoden, die häufig bei der Behandlung von Harninkontinenz eingesetzt werden. Bei Fällen, die mit einem Prolaps der Blase, der Gebärmutter und des Darms einhergehen, werden kombinierte chirurgische Eingriffe durchgeführt.

Senkungsoperationen (Zystozele)

Die Senkung der Harnblase (Blase) in der vorderen Scheidenwand wird als "Zystozele" bezeichnet. Im Falle einer Zystozele wird ein chirurgischer Eingriff namens "Kolporrhaphie" durchgeführt, um die vordere Scheidenwand zu reparieren. Bei diesem Eingriff wird ein Einschnitt an der vorderen Scheidenwand vorgenommen, das geschwächte Bindegewebe wird mit chirurgischen Nähten gestärkt und die Gewebe werden durch die Entfernung überschüssiger Haut einander angenähert. Durch diese Operationen, die den Blasenboden stärken, wird das Problem der Harninkontinenz häufig behoben.

Anhebung der Harnblase

Bei der Belastungsinkontinenz kommt es zu einer Schädigung der Beckenbodenmuskulatur, die die Harnblase umgibt, insbesondere durch vaginale Geburten. Die Harnblase erschlafft und die Stellung der Harnröhre ist beeinträchtigt. "Harnröhrenschlingenoperationen" mittlerer Ausprägung am Harnröhrenhals können zusätzlich zur Zystozele oder allein durchgeführt werden. Bei TOT- (Trans Obturator Tape) und TVT- (Trans Vaginal Tape) Operationen, den bevorzugten Anhebungsoperationen zur Beseitigung der Mobilisierung der Harnröhre, wird ein Netz (Patch) durch vaginalen Zugang unter die Harnröhre eingelegt.

Einheilung nach einer Harninkontinenz-Operation

Chirurgische Eingriffe werden häufig zur Behandlung von Harninkontinenz eingesetzt und führen meist zu erfolgreichen Ergebnissen. Die häufigsten Beschwerden nach einer Harninkontinenz-Operation sind Schmerzen, Blutungen und Schwierigkeiten beim Urinieren. Diese Probleme werden innerhalb weniger Tage verschwinden.

Langfristig können Probleme mit unvollständiger Harnentleerung und Harninkontinenz beobachtet werden. Da Harninkontinenz viele Ursachen haben kann, ist es sinnvoll, in Fällen, in denen sich die Situation nach der Operation nicht endgültig verbessert, die Behandlung mit Medikamenten und Verhaltenstherapien zu unterstützen.

Lebenstipps bei Harninkontinenz

Ergänzend zu den medizinischen und chirurgischen Behandlungen werden bei Harninkontinenz bei Frauen auch Änderungen der Lebensweise empfohlen. Diese Empfehlungen, die im Alltag leicht befolgt werden können, lauten wie folgt:

1. Vermeiden Sie übermäßigen Flüssigkeitsverbrauch,
2. Mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit im Laufe des Tages in Portionen zu sich nehmen,
3. Vermeiden von Flüssigkeitsaufnahme in den letzten 4-5 Stunden vor dem Schlafengehen,
4. Vermeiden von koffeinhaltigen und säurehaltigen Getränken und übermäßigem Alkoholkonsum,
5. Erhöhen der körperlichen Aktivität und Stärkung der Beckenbodenmuskulatur,
6. Vermeiden von Gewichtszunahme,
7. Beseitigung von Problemen, die den chronischen Unterleibsdruck erhöhen, wie Verstopfung, Husten.

Harninkontinenz bei Frauen und Sexualität

Harninkontinenz bei Frauen verursacht zahlreiche physiologische, soziale und psychologische Probleme. Dieses Problem, das das tägliche Leben beeinträchtigt und die zwischenmenschlichen Beziehungen stört, wirkt sich mit der Zeit auch auf das Sexualleben aus. Meistens treten Probleme in den Ehen von Frauen auf, die sich wegen dieser Situation vor ihren Ehepartnern schämen.

"Koitale Inkontinenz" ist definiert als Harninkontinenz während des Geschlechtsverkehrs. Dieser Zustand führt bei Frauen zu einem Verlust des Selbstbewusstseins, zu Problemen mit dem sexuellen Verlangen und der Lust. Frauen, die es jahrelang vermieden haben, dieses Problem ihrem Arzt mitzuteilen, kämpfen mit ernsten Problemen. Erst im letzten Stadium, wenn sie den Arzt aufsuchen, wird ihnen mit speziellen Behandlungen, die auf ihren Zustand angepasst sind, in jeder Hinsicht geholfen.

Die Behandlungen von Harninkontinenz entwickeln sich von Tag zu Tag weiter und werden durch neue Methoden unterstützt. Heutzutage ist die Suche von Frauen nach Lösungen für Probleme mit Harninkontinenz erfolgreicher als früher, und die Behandlungsmöglichkeiten werden in einem frühen Stadium erreicht.

Behandlung der Harninkontinenz mit Laser

Heute gibt es auch nicht-chirurgische Methoden, die bei Problemen der Harninkontinenz bei Frauen eingesetzt werden. Bei manchen Patientinnen kann das Problem der Harninkontinenz mit Technologien wie fraktionierte Lasern, Radiofrequenz, PRP im Intimbereich und Magnetstuhl vollständig beseitigt werden.

Die Behandlung der Harninkontinenz mit dem Laser eignet sich für Menschen in den Wechseljahren, im fortgeschrittenen Alter und für Menschen, die sich aufgrund verschiedener gesundheitlicher Probleme nicht operieren lassen können. Außerdem sind die Risiken der Vaginalverjüngung (Rejuvenation) und der Behandlung der Harninkontinenz mit dem Laser beinahe unbedeutend. Für detaillierte Informationen zu diesem Thema können Sie sich an unsere Praxis wenden.